Am wunderbar sonnigen ersten Aprilwochenende hatte ich die Gelegenheit, die Ausstellung „Impressionen vom Starnberger See: eine Resonanz in Farbe und Schwarz-Weiß“ im Schloss Fußgönheim zu besuchen.
Die beiden Künstlerinnen Susanne Dobreff und Ettina Degener präsentierten dort erstmals gemeinsam ihre Werke – und schufen einen spannenden Dialog zwischen Kohlezeichnung und Acrylmalerei: Kohle trifft auf Acryl.
Die Präsentation der Werke war durchdacht und harmonisch: Jeweils drei Arbeiten bildeten eine Einheit – oben eine feine Kohlezeichnung von Ettina Degener, darunter zwei farbintensive Frottagen von Susanne Dobreff.
Insgesamt neun solcher Motivgruppen wurden gezeigt. Es war faszinierend zu sehen, wie sich die Stimmungen eines Sujets durch Technik und Farbe völlig unterschiedlich entfalten konnten.
Besonders beeindruckt hat mich das Spiel mit Licht und Schatten in den Kohlezeichnungen. Sie wirkten trotz ihrer Monochromie lebendig und tiefgründig und luden zum längeren Verweilen ein.
Die Motive – Landschaften und markante Bauwerke rund um den Starnberger See – entstanden aus Eindrücken eines gemeinsamen Sommerurlaubs der beiden Künstlerinnen. Diese persönliche Verbindung war in den Bildern spürbar.
Auch die Herangehensweise von Susanne Dobreff ist bemerkenswert: Sie nutzte Fotokopien der Zeichnungen als Grundlage, nähte die Linien mit der Nähmaschine nach und verwendete den Faden anschließend für die Frottage. Diese wurde auf einen vorher gestalteten Acrylhintergrund aufgetragen – ein spannendes Spiel aus Struktur, Farbe und Idee.
Die Ergebnisse waren leuchtend, vielschichtig und wirkten beinahe wie lebendige Momentaufnahmen.
Die Ausstellung selbst war in einem hellen, einladenden Raum am Schloss Fußgönheim untergebracht. Die Künstlerinnen standen dem Publikum offen gegenüber, erzählten gerne von ihrer Arbeit, den Entstehungsprozessen und den Geschichten hinter den Bildern.
Wer sich für zeitgenössische Kunst, spannende Techniken und einen besonderen Blick auf die Landschaft am Starnberger See interessiert, sollte sich diese Zusammenarbeit nicht entgehen lassen – sie zeigt, wie vielfältig ein Motiv interpretiert werden kann, wenn zwei kreative Stimmen im Einklang arbeiten.
Ausstellung in Fußgönheim 5. / 6. April, 13-17 Uhr, HHK Haupstrasse 65, 67136 Fußgönheim
